Page 15 - KK-Studie_Investieren_in EE_2016
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Österreich

















Warteliste, um einen Tarif bzw. Einspeisever- statt. So sind laut NAP als Summe für das Jahr
trag von OeMAG zu erhalten. Gemäß ÖSG wurde 2020 insgesamt 8.998 MW installierte Leis-
für den Bereich Windkraft ein mengenmäßiges tung geplant. Laut EU-27 Roadmap hinkt die
Ausbauziel für Österreich für den Zeitraum 2010 Entwicklung der Kleinwasserkraft den Plänen
bis 2020 in Höhe von zusätzlichen 2.000 MW fest - teilweise hinterher (aggregierte Daten für 2016
gelegt. Dieses Ziel scheint jedenfalls erreichbar sind voraussichtlich Mitte 2016 verfügbar).
zu sein. Die EWEA rechnet für 2020 mit Instal- Gemäß OeMAG bzw. Energie-Control Austria
lationen im Bereich von 3.400 MW und für das hat Wasserkraft im Jahr 2015 um 10 % weniger
Jahr 2030 mit einer Bandbreite von 10.670 bis eingespeist als im Jahr davor. Dennoch speisen
14.190 MW. Die IG Windkraft hält rd. 6.650 MW etwa 2.800 Kleinwasserkraftwerke CO-freien
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für realisierbar. Ökostrom in das öffentliche Versorgungsnetz
ein und decken damit knapp unter 10 % des
Die NAP-Ziele für PV waren mit 322 MWp für 2020 österreichischen Strombedarfs (entspricht rd.
von Anfang an relativ bescheiden angesetzt. Der 50 % der Haushalte in Österreich). Ausbauak-
Bereich entwickelte sich erwartungsgemäß bes - tivitäten sind wegen der anhaltend niedrigen
ser und übertraf den NAP in 2015 bereits um das Strompreise, der Auflagen (EU-Wasserrechtli-
Dreifache – angesichts geschätzter installierter nie) und Bürgerinitiativen kaum nennenswert
Kapazitäten von rd. 1.000 (2014: 785) MWp. – seit 2013 sind insgesamt nur rund 50 MW an
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Nur rd. 40 bis 50 % von den installierten Anla- Neuinstallationen hinzugekommen. Am ehes-
gen dürften aktuell einen Fördertarif von der ten wird noch in Effizienzsteigerungen und in
OeMAG (Ökostromabwicklungsstelle) erhal- Großprojekte investiert. Insgesamt sind aber
ten, was bereits die Erreichung des NAP-Zie- 228 Wasserkraftwerke in Österreich in Planung
les bedeuten würde. Die restlichen Anlagen bzw. Umsetzung.
erhielten entweder eine KLI.EN-Investitions-
förderung oder erzeugen Strom komplett ohne Im Jahr 2015 beträgt der Anteil des geförderten
Förderung. Gemäß OeMAG bzw. Energie-Cont- Ökostroms in Österreich geschätzt etwa 16 % 3
rol Austria hat PV im Jahr 2015 um 24,5 % mehr (Anmerkung: 2011 ca. 9,9 %, 2012 ca. 11 %;
eingespeist als im Jahr 2014. Der Zubau laut 2013 ca. 12,5 %; 2014 ca. 14,5 %). Zu verdan-
PVA belief sich in 2015 auf rd. 214 MWp (2014: ken ist dieser Anstieg vor allem den Zuwäch-
150 MWp). PV konnte damit in Österreich wie- sen an installierter Leistung bei Windkraft,
der ein deutliches Signal setzen. Für 2016 wird aber auch Kleinwasserkraft und PV. Das ange-
zumindest von einem weiteren Ausbau um rd. strebte Zwischenziel für das Jahr 2015, einen
150 MWp ausgegangen. 15 %-igen Anteil von gefördertem Ökostrom
an der Gesamtproduktion elektrischer Energie,
Die Kapazität bei Wasserkraft ohne Pump- wurde angesichts der umgesetzten EE-Projekte
speicher soll von 2010 auf 2020 um ca. 700 MW übererfüllt.
gesteigert werden. Dabei sollen Wasserkraft-
werke bis 10 MW laut NAP-Fahrplan um rund
100 MW erhöht werden; die restlichen Steige-
rungen finden bei Kraftwerken (Anmerkung:
ohne Pumpspeicherkraftwerke) größer 10 MW




1 EWEA, Wind Energy Scenarios for 2020, Wind Energy Scenarios for 2030, www.ewea.org
2 Die Zahlen der sog. »Anerkannten Sonstigen Ökostromanlagen« im Bereich PV weichen von jenen der Energie Control Austria
erheblich ab. Bereits im Jahr 2014 waren es mehr als 300 MWp, die e-control mehr auswies als PVA. Aus Gründen der
Vergleichbarkeit und Kontinuität wird darauf hingewiesen, dass aktuell die Zahlen des Dachverbandes PVA in der Studie verwendet
werden.
3 Endgültige Zahlen liegen noch nicht vor und wurden von den Autoren aufgrund der 2014er Werte sowie des EE-Ausbaus
hochgerechnet.

Investieren in Erneuerbare Energie 2016 15
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